Im Anschluss an die Vorführung von Esthers Wette im Kino Kosmos in Zürich tauschten Barbara Lax (Little Green House) und Esther Mottier (Votre Cercle de Vie) ihre unternehmerischen Erfahrungen aus. Kurze Zusammenfassung.

Zwei starke Charaktere, zwei zielstrebige Persönlichkeiten, zwei sehr starke Visionen von Nachhaltigkeit. Barbara Lax und die Esther Mottier haben viel gemeinsam. Zunächst die Vision.

Die Sorge um zukünftige Generationen
Beide stellen in ihrer jeweiligen Tätigkeit die Sorge um die zukünftigen Generationen sehr hoch. Beide haben eine langfristige Vision: Barbara Lax entwickelt Kindertagesstätten und Schulen, um alle wesentlichen Grundlagen für die Kinder, Bürger und Bürgerinnen von morgen zu vermitteln (Verbindung zur Natur, Spracherziehung, soziale Mischung, Familienrhythmus…).
Das Projekt von Esther Mottier, das eine Reihe von Dimensionen von der Erziehung bis zur Gesundheit umfasst, zielt darauf ab, andere Arten der Nahrungsmittelproduktion vorzuschlagen, die Landwirtschaft gegenüber ihrer Umgebung zu öffnen, um ihr andere Funktionen zu geben.
Beide sind bestrebt, heute Lösungen für Herausforderungen anzubieten, die morgen absolut zentral sein werden: Zusammenleben, Erhöhung der Ungleichheiten, Nachhaltigkeit in der Ernährung usw.
Die unternehmerischen Ziele dieser beiden Visionärinnen sind alle Teil der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung, aber sie waren nicht im Voraus geplant oder berechnet.

Nicht trennen, sondern verbinden
Die von Barbara Lax gegründeten Schulen haben nicht nur das Ziel, die Kinder besser mit der Natur zu verbinden, ihnen ein gesundes Lebensgleichgewicht zu garantieren oder ihnen eine Öffnung für soziale Mischung und Vielfalt zu bieten, sondern all das auf einmal! Genauso wie die Landwirtschaft, wie sie von Esther Mottier und ihrem Mann Nicolas gedacht ist, nicht nur den Planeten respektieren, sondern auch und vor allem ernähren, seltene Tierarten retten und wirtschaftlich einer ganzen Region zugute kommen soll. Dieser ganzheitliche, integrative und dynamische Ansatz ist charakteristisch für die Arbeit dieser Sozialunternehmerinnen, bedeutet aber auch, dass Entscheidungen viel schwieriger zu treffen sind. Oder sogar Konflikte mit den kantonalen Verwaltungen, deren Organisation an sich es nicht erlaubt, verschiedene Sektoren miteinander in Dialog zu bringen. Wie kann man diese Grenzen überwinden? Unbedingt eine menschliche Beziehung aufrechterhalten“, meint Esther Mottier. Versuchen, die Linien zu verschieben, indem man in den Kantonen voranschreitet, in denen Öffnungen möglich sind, sagt Barbara Lax.
Schließlich sehen beide keine Grenzen im Wissen: Sie haben nicht gezögert, sich umzuschulen, und bilden sich ständig weiter.

Das Privatleben nicht opfern
Wie kann man eine transparente, aufrichtige und emotionale Führung verkörpern, wenn man als Vorgesetzter ein ganzes Team beruhigen, Vertrauen schaffen, Energie vermitteln oder gar inspirieren muss? Das ist nicht einfach. „Manchmal beißt man die Zähne zusammen und lächelt, während man tief in seinem Inneren einfach nur zusammenbrechen und weinen möchte“, gibt Barbara Lax zu. Letztere erklärt, dass Unternehmernetzwerke eine wertvolle Quelle für Unterstützung, Abstand und Informationen sind. Esther Mottier findet Energie in den Augen ihrer jüngsten Tochter, der siebenjährigen Alissia. Beide haben sich angesichts ihres 200-prozentigen beruflichen Engagements grundlegende Fragen zu ihrer Rolle als Mutter gestellt. Sie wissen, wie man Familienzeit festlegt, aber sie zögern auch nicht, ihren Kindern die Realität ihres Alltags zu zeigen. „Manchmal nehme ich meine Tochter zu Terminen mit“, erklärt Barbara Lax. „Unsere Kinder sind um uns herum, sie sehen alles, was passiert, unser Projekt ist Teil ihres Lebens“, erklärt Esther Mottier. Es gibt nichts zu verbergen: Im Gegenteil, indem man die Realität enthüllt, ermöglicht man es, sie zu verstehen und zu entmystifizieren. Im Übrigen gilt im Unternehmertum das bekannte Sprichwort: Man kann nur das werden, was man sieht!